Das Wort samskāra kommt aus der alten indischen Sprache Sanskrit und bedeutet Prägung. Im Laufe unseres Leben begegnen wir vielen Dingen, die uns prägen. Dazu gehört die Kultur in der wir aufwachsen, unser Elternhaus sowie unsere Freunde und vor allem auch die Erfahrungen, die wir im Laufe unseres Lebens machen.
saṃskāra
(Skt, formation; Pāli, saṇkhāra). Die konstruierenden Aktivitäten, die die moralische und geistige Entwicklung des Individuums formen, gestalten oder bedingen.
Quelle: www.oxfordreference.com/
Wahrscheinlich hat jeder von uns schon einmal einen Satz gesagt wie: „Diese Erfahrung hat mich geprägt“ – wobei offen bleibt, ob es eine angenehme oder eine unangenehme Erfahrung war. Manchmal sprechen wir auch davon, uns etwas eingebläut zu haben.
einbläuen
durch ständige, eindringliche Wiederholung beibringen
Quelle: www.duden.de/
Im positiven Sinne praktizieren wir das mit Mantras und Affirmationen, oder auch mit Sankalpas, die beispielsweise über Yoga Nidra im Unterbewusstsein verankert werden. Wir haben dann das Ziel, dass unser Mantra aus den subliminalen Bereichen heraus eine positive Entwicklung in unserem Leben fördert.
Unsere Prägungen
Wir Menschen bestehen aus Prägungen, die wir im Laufe unseres Lebens anhäufen. Die meisten dieser Prägungen sind oberflächlich und lösen sich auf sobald wir unseren physischen Körper verlassen. Manche dieser Samskāras sind jedoch so stark, dass sie den physischen Tod überdauern und wir sie mitnehmen – Leben um Leben um Leben.
Wenn wir aber davon ausgehen, dass das Einbrennen oder Einbläuen einer postiven Prägung, wie einem Mantra, unser Leben aus dem Unterbewussten positiv beeinflussen kann – dann liegt es doch eigentlich offensichtlich auf der Hand, dass schwere, destruktive Samskāras unser Leben ebenso negativ beeinflussen können, indem wir immer wieder Erfahrungen in unser Leben ziehen, die wir nicht wiederholen wollen.
Prägung vs. Erfahrung
Der kennzeichnende Unterschied zwischen der Erfahrung und der Prägung liegt vor allem im Umgang damit. Bei der Erfahrung sind wir präsent mit dem was geschieht, wir lassen die Erfahrung zu, lernen daraus und lassen die damit verbundenen Energien gehen. Es findet ein Heilungsprozess statt, der manchmal auch als Verarbeitungs- oder Verdauungsprozess bezeichnet wird. Am Ende sind wir wieder so wie davor, aber um eine Erfahrung reicher.
Ich möchte versuchen das an einem einfachen Beispiel zu erklären. Sagen wir mal Jemand reitet auf einem Pferd, das Pferd scheut und der Reiter fällt runter und bekommt neben einem Riesenschreck noch ein paar Schürfwunden. Wie wir damit umgehen ist sowohl Veranlagung als auch Prägung. Es gibt diejenigen, die gleich wieder aufsitzen. Ein anderer verarztet seine Wunden, erholt sich von seinem Schreck und sitzt eine Woche später wieder im Sattel. Und dann gibt es natürlich noch diejenigen, die nie wieder aufsitzen und für immer Angst davor haben. Deswegen sagt man auch, dass man nach einem Sturz gleich wieder aufsitzen soll.
Immer wenn wir innerlich etwas zu uns sagen, dass klingt wie „sowas passiert mir nie wieder!“, sollten wir hellhörig werden. Die Erfahrung würde eher sagen: „Nächstes Mal bin ich schlauer“, oder schneller, oder vorsichtiger, oder klüger. Das ist die Erfahrung, die daraus gelernt hat und keine Angst hat, dass sich eine Lektion wiederholt, weil sie nun andere Mittel hat der Herausforderung zu begegnen.
Samskāras formen unterbewusst unser Leben, indem sie uns die Erfahrungen zurück bringen, die wir noch nicht erfolgreich gemeistert haben. Und immer wenn eine karmische Erfahrung oder Begegnung an unsere Tür klopft, haben wir die Chance es diesmal besser zu machen. Damit löst sich die energetische Einprägung.
Weitere energetische Einprägungen
Subliminale energetische Eindrücke entstehen jedoch nicht nur durch Erfahrungen, sondern auch durch Initiationen. Eine Reiki Einweihung setzt beispielsweise so ein Imprint in unser Energiesystem über ein Symbol und hat in diesem Fall einen positiven und gewollten Nutzen.
Jedoch gibt es auch negative Samskāras dieser Art, die beispielsweise durch die Schließung einer Ehe, einer Taufe, einer offiziellen Ehrung entstehen können. Deswegen finde ich es persönlich bei Trennungen und Scheidungen wichtig, die Energien zu reinigen.
Weitere Samskāras können auch Versprechen und Schwüre sein. Auch Flüche und Verwünschungen erzeugen diese „Brandzeichen“ in unserem Energiefeld und ziehen dann eben Umstände und Erfahrungen an, die nicht das sind, was wir uns wünschen.
Energetische Reinigung
Die meisten dieser energetischen Einprägungen können in Ritualen gelöst werden, zumindest dann, wenn sie für die Weiterentwicklung unserer Seele keine Bedeutung haben. Manchmal können wir diese Dinge selbst auflösen – bei Imprints die hartnäckig sind und längere Zeit überdauern, kann es jedoch sehr hilfreich sein, mit Jemandem zu arbeiten, der sich mit diesen Energien auskennt und über hilfreiche Techniken verfügt, die schnell zum gewünschten Ergebnis führen.
Freiheit
Wir Menschen sind nicht, was wir denken zu sein. Wir sind eine Ansammlung aus Wünschen, Prägungen, Süchten und Aversionen. Und all das hat nichts mit dem Licht unserer ewigen und unsterblichen Seele zu tun. In meiner langjährigen Arbeit mit der Kinesiologie habe gelernt zu verstehen, was die subliminale Energie um uns herum bewirken kann – vor allem in der Arbeit mit den Chakras, die im Handumdrehen einen anderen Menschen aus uns machen kann. Auch durch intensive Meditation können solche „Persönlichkeitswechsel“ entstehen. Und ja, wir nennen das so – aber in Endeffekt ist es das nicht, denn es gehen ja nur Energien raus, die wir nicht sind – die uns aber ausgemacht haben und nicht allzu selten viel zu lange unser Leben bestimmt haben.
ॐ
Wirklich sehr schön erklärt!
Danke Andrea! 🙏